Spezialwetterbericht 10.10.2014
Allgemeine Lage
Eine mehrere tausend (!) Kilometer lange Kaltfront, welche sich von Portugal bis nach Südschweden erstreckt, bewegt sich nicht in Frontrichtung, sondern der eigenen Längenrichtung entlang. In der Nähe der Schweiz schwappt die Front immer wieder über den Jura und ins Genferseegebiet sowie Unterwallis. Weiter kam sie in Folge des Föhns nicht voran.
Source: Wettermaps
Genua unter Wasser
Ein ganz anderer Effekt war letzte Nacht in Genua zu beobachten. Die Südwestströmung, welche über das offene und warme Meer streicht, trifft in der Bucht von Genua auf Land. Wer Genua kennt weiss, dass es dort sofort gebirgig wird und die anströmende Luftmasse gezwungen ist, aufzusteigen. Ist die Anströmrichtung "perfekt" und die Wetterverhältnisse dafür gegeben (nicht ZU starker Wind), enstehen dort im Hebst quasi "Endlosgewitter". Sprich: Einmal ausgelöst, wird ein Gewitter immer wieder von der warmen und feuchten (und dadurch sehr energiereichen) Meeresluft gespiesen.
Source: Wettermaps
Letzte Nacht trat genau das ein - doch es war zuviel des Guten. Gestern 9.10.2014 um 19:10 Uhr wurde dort der erste Blitz und Regen registriert. Wenige Minuten später stieg die Blitzrate auf "extrem". Phasenweise schwächte sich das Gewitter etwas ab, um dann an der Küste sofort wieder neu entfacht zu werden. Der Eisschirm und der Regen reichten zeitweise bis nach Cremona und Bologna. Selbst um 23:15 Uhr war die Blitzrate noch extrem - danach erlosch das Gewitter über Genua langsam um dann eher südostwärts nach La Spezia zu ziehen.
Source: Wettermaps
Krass waren dann auch die Bilder, welche uns heute früh erreichten. Autos wurden wie Schiffe durch die Stadt geschoben.
Source: YouTube
Source: YouTube
Source: YouReporter.it
Nach der Katastrophe: Erste Bilder
Regenmengen
Bis zu 370 Liter Regen sind gefallen!
Source: Limet.it
Detailgrafik aus Geirato (nähe Genova)
--> 520mm in weinger als 30 Stunden!!
Source: Meteoliguria
10.10.2014 mbr