Wirbel um den Polarwirbel
Zirkumpolarkarten - kein Plan für Kälte
Heute die Wetterkarten zum Morgenkaffee mit Manfred Spatzierer. Eines vorweg: Er macht uns keinen Mut in Sachen Wintertrend fürs Flachland.Ich entschuldige mich für die lange Absenz. Nach meinem Australien-Urlaub bin ich beim Sturz in die hiesige Anti-Winterwetterlage in ein tiefes enthusiastisches Wettermotivationsloch gefallen, aus dem ich mich langsam befreie. Als erster Versuch, etwas Spannendes beim Nordhemisphärischen Wetter ausfindig zu machen, bin ich eben über die Zirkumpolarkarten gestolpert.
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Die verdienen einen Kommentar. Klimatologisch würden wir jetzt im astronomischen Hochwinter einen glatten, fast kreisrunden, stark ausgeprägten Polarwirbel erwarten. Was sich derzeit bietet, ist ein Muster, das man im Juli gerne und oft, aber so gut wie gar nicht im Jänner sieht. Der ganze Polarwirbel ist extrem gestört, auf der anderen Seite der *Erde* über Asien wölbt sich ein extrem starker Keil weit nach Norden, der die kreisrunde Zirkulation beinahe unterbricht und den Wirbel in mehrere Subwirbel spaltet.
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Laut Modellen wird die Situation in den kommenden Tagen sogar noch extremer, wobei man in 9, 10 tagen bei einem 3-Zentren Wirbel landen könnte. Mit so einer Lage geht die Berechenbarkeit der großen Tröge und Keile auf die Zeitskala gegen 0, sodass jeder, der im erweiterten Mittelfristfristbereich den Wintereinbruch in Mitteleuropa aus den Modellen kratzen möchte, am kommenden Tag meist peinlich gestraft wird...
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An der Unordnung sollte man dranbleiben.. daraus kann sich extremes in beide Richtungen ergeben, Eiskasten oder frühlingshafte Milde
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26.01.2018 / 07:55 Uhr / Manfred Spatzierer
Manfred Spatzierer hat an der Universität Wien studiert und ist Mitbegründer der UBIMET GmbH
Grafiken: UBIMET